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Viskose Wolle - Pflanzlich oder chemische Herkunft?

Was ist Viskose?

Ob sich hinter dem Begriff Viskose eine pflanzliche oder eine chemische Herkunft verbirgt ist immer wieder Gegenstand von Diskussionen. Fakt ist, dass der Grundstoff für Viskose Zellulose ist, welche vorwiegend aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holz von Fichten, Buchen, Pinien, Eukalyptus oder Bambus gewonnen wird. Neben Leinen und Hanf wird Viskose deshalb in der Regel zu den pflanzlichen Garnen gezählt. Klar ist aber auch, dass Viskose mit Hilfe des sogenannten Viskoseverfahrens durch Zusatz von verschiedenen Chemikalien produziert wird und somit eine industriell synthetisch hergestellte Faser ist. Sie hat lediglich einen natürlichen Ursprung. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Viskose eine hochwertige natürliche Kunstfaser ist. Sie ist also halbsynthetisch und wird im sogenannten Nassspinnverfahren hergestellt. Viskose wird nach wie vor häufig auch als Kunstseide, Rayon oder Reyon bezeichnet. Diese Bezeichnungen sind jedoch auf Grund des Textilkennzeichnungsgesetzes als offizielle Kennzeichnungen in Deutschland nicht mehr erlaubt. Zurück gehen diese Bezeichnungen auf das 19. Jahrhundert, in dem das Verfahren zur Herstellung von Viskose auf der Suche nach einer günstigen Alternative zu Seide entdeckt, diese jedoch zunächst als Kunstseide verkauft wurde. Anschließend setzte sich der Begriff Rayon oder Reyon durch. Weil Viskose eine vegane Wolle mit tollen Eigenschaften ist, wird sie von Menschen, die auf tierische Materialien verzichten möchten, besonders geschätzt.

Wie verläuft die Herstellung von Viskose?

Wie bereits erwähnt ist Zellulose der grundlegende und somit wichtigste Bestandteil bei der Herstellung von Viskose. Der Zellstoff, der meist aus dem Holz von Pinien, Buchen, Fichten oder Eukalyptus stammt, wird zunächst mit Wasser und Natronlauge zersetzt. Durch die folgende Zugabe von Schwefelkohlenstoff entsteht eine zähe orange-gelbe Masse, die unter hohem Druck durch brausenartige Düsen in ein Spinnbad gepumpt wird. Dort gerinnt und verfestigt sie sich. So entstehen Viskose-Filamente, welche zu einer Faser gesponnen und anschließend weiter verarbeitet werden können. Der Herstellungs-Prozess von Viskose wird als Viskoseverfahren bezeichnet. Besonders ist, dass die Holzspäne zur Zellulose-Gewinnung aus Abfallprodukten hergestellt werden und somit für die Viskose-Herstellung nicht extra Bäume gefällt werden müssen. Das Aussehen sowie die Beschaffenheit von Viskose können unterschiedlich sein. Abhängig ist dies davon, welche Rohstoffe verwendet werden und wie die chemische Veredelung erfolgt. So kann die Optik und Haptik von Viskose der von Baumwolle, Seide oder Wolle ähneln. Derzeit existieren Produktionsanlagen für Viskosefasern, die einen sehr unterschiedlichen Aufbau aufweisen. Deshalb umfasst der oben beschriebene Viskose-Herstellungsvorgang lediglich die grundlegenden Eckpunkte des Prozesses. Im Allgemeinen lässt sich das Viskoseverfahren in die Vorgänge Erzeugung der Spinnlösung, Erspinnen der Filamente sowie Nachbehandlung der ersponnenen Filamente und Konfektionierung gliedern. Die Faserfeinheit von Viskose ist je nach Zielvorgabe unterschiedlich. Entsprechend wird der Durchmesser der einzelnen Löcher der Spinndüsen gewählt. Die Feinheit der Faser kann zwischen 25 und 250 Mikron, auch bekannt als Mikrometer, liegen. Auch die Anzahl an Filamenten aus der das Filamentgarn bestehen soll kann variieren und zwischen 15 und 120 Stück betragen. Die Qualität der Viskose hängt zum einen von der Reihenfolge und Anzahl der Nachbehandlungsschritte sowie den hierbei verwendeten Apparaturen ab. In Europa werden, um den Grad der weiß-Färbung zu erhöhen, die Filamente chlorfrei gebleicht. Kritsch zu sehende Faktoren bei der Herstellung von Viskose sind zum einen der hohe Verbrauch an Energie. Zum anderen wird eine Vielzahl an Chemikalien eingesetzt. Weitere werden während des Herstellungsprozesses freigesetzt und verschmutzen Wasser und Luft. Von Nachteil ist, dass Viskose hauptsächlich in armen Regionen hergestellt wird, in denen kaum bis wenig Wert auf Umwelt-, Arbeits- und Gesundheitsschutz gelegt wird. Die Produktion erfolgt heute mit rund 83 Prozent hauptsächlich in China, Indien und Indonesien.



Welche Eigenschaften zeichnet Viskose-Wolle aus?

Wolle aus Viskose ist natürlicher Baumwolle sowohl in der Optik als auch in ihren Eigenschaften ähnlich. Allerdings ist sie weniger steif als Baumwolle, jedoch trotzdem robust und saugfähiger. Das Tragegefühl von Kleidungsstücken, die aus Viskose-Wolle hergestellt wurden, ist sehr angenehm, geschmeidig, weich und durch ihre glatte Oberfläche nicht kratzig. Sie kann Feuchtigkeit durch ihre starke Saugfähigkeit gut absorbieren sowie regulieren und ist deshalb auch für Arbeits- sowie Sportkleidung geeignet. Zudem ist sie atmungsaktiv, kühlend und nimmt Gerüche weder an noch gibt sie sie ab. Eine weitere positive Eigenschaft von Wolle aus Viskose ist, dass diese nicht fusselt sowie antistatisch und somit für Allergiker geeignet ist. Außerdem ist sie preiswert und lässt sich gut färben. Durch die industrielle Herstellung sind Viskosefasern extrem rein und gleichmäßig, weshalb sie die entsprechende Optik bieten. Viskosefasern lassen sich sehr gut mit anderen Fasern kombinieren, so dass sie in den verschiedensten Woll-Mischungen zu finden sind. Nachteilig ist, dass die Viskosefaser nicht dehnbar ist und in feuchtem Zustand zum Knittern neigt. Außerdem kann sie beim Waschen einlaufen und ist nicht trocknergeeignet. Kleidung die aus Viskose-Wolle hergestellt wurde ist nur mäßig strapazierfähig und muss vor starker mechanischer Beanspruchung geschützt werden. Zudem ist sie in der Regel leicht entflammbar.

Wie wird Viskose-Wolle verarbeitet und wozu wird sie verwendet?

Wolle aus Viskose ist auf Grund ihrer charakteristischen Eigenschaften vielseitig einsetzbar und verwendbar. Besonders beliebt ist sie zur Herstellung von leichter Sommer-Kleidung wie Tops, T-Shirts, Pullover, Kleider und Röcke. Doch auch Mützen und Schals für den Winter können aus Viskose-Wolle gehäkelt oder gestrickt werden. Für sehr kalte Temperaturen sind Handarbeiten aus reiner Viskose allerdings nicht zu empfehlen. Auch deshalb wird Viskose häufig mit anderen Wollfasern gemischt und ist meist als Viskose-Mischgarn erhältlich. Beliebt sind hier Baumwolle für luftig-leichte Produkte sowie Schurwolle und Merino-Wolle für warme Artikel. Deshalb muss beim Häkeln wie auch beim Stricken unbedingt vor Beginn der Arbeit festgelegt werden, welches Produkt entstehen soll und welche Wolle deshalb am geeignetsten für ein optimales Ergebnis ist. Sicher ist, dass Viskose-Wolle durch die vielen Vorteile die dieses Garn bietet für eine Vielzahl an Strickideen sowie Häkelideen verwendbar ist. Besonders besticht Viskose-Wolle durch ihre brillanten Farben.

Was muss bei der Pflege von Kleidung aus Viskose-Wolle beachtet werden?

Beachtet man bei der Pflege von Kleidungsstücken aus Viskose-Wolle einige Kleinigkeiten, so hat man lange Freude daran. Wichtig zu wissen ist, dass Woll-Kleidung aus Viskose einlaufen kann und keinesfalls in den Trockner gegeben werden sollte. Zum Waschen in der Waschmaschine ist ein Feinwasch- oder Schonwasch-Programm mit bis zu 40 Grad unter Zugabe von Feinwaschmittel in flüssiger Form am geeignetsten. Auf Grund ihrer speziellen Eigenschaften sollte das Material geschont werden, indem eine geringe Drehzahl beim Schleudern gewählt wird und die Trommel der Waschmaschine höchstens zu zwei Dritteln gefüllt wird. Vom Einsatz von Waschmitteln in Form von Pulver wird ebenso abgeraten wie davon, Textilien zum Trocknen auf die Heizung zu legen. Getrocknet werden Kleidungsstücke aus Viskose-Wolle am besten auf einem Bügel an der frischen Luft.

Noch mehr über Wolle erfahren?

In unserem Wollsorten Lexikon, findest du viele weitere Erklärungen zu den verschiedensten Wollsorten.

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Viskose-Wolle

Eigenschaften der Viskose Wolle
Herkunft: pflanzlich/synthetisch
Abkürzung (international gültig): CV
Länder/Regionen: China, Indien, Indonesien, Europa
Marktführer: China, Indien, Indonesien
Allergiker geeignet: ja
Geeignet für: Alles

Verarbeitung (etwas schwierig)
Wärme (nicht sehr warm)
Weichheit (sehr weich)
Wertvoll (nicht wertvoll)
Kosten (sehr günstig)
Strapazierfähigkeit








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