Hallo ihr Lieben.
Anfang 2020 habe ich ein Kleingewerbe angemeldet um meine Babydecken und Halstücher auf dem Kinderflohmarkt anzubieten (vorher hatte die diese oft als Geschenk erstellt und viele positive Rückmeldungen bekommen).
Damit also alles korrekt ist bin ich zum örtlichen Bürgerbüro und habe mein Kleingewerbe angemeldet. Das ging relativ unkompliziert.
Vorher habe ich mir noch eine Genehmigung von meinem Arbeitgeber für eine nebenberufliche Selbstständigkeit geben lassen. Wenn es keine betrieblichen Gründe dagegen gibt (z. B. Konkurrenz zum Arbeitgeber, zeitlichen Konflikt) sollte da eigentlich nix gegen sprechen.
Wenn ihr nicht berufstätig seid ist das ganze etwas komplizierter, da ihr dann sofort den Mindestbeitrag bei der Krankenkasse zahlen müsst und das muss ja auch erst einmal erwirtschaftet werden.
Bei einer nebenberufliche Selbstständigkeit seid ihr von den Krankenkassen Beiträgen befreit, vorausgesetzt, dass eure Haupteinnahmequelle der sozialversicheringspfluchtige Job bleibt.
Das Gewerbeamt sendet eure Anmeldung dann an das Finanzamt und ihr müsst einen Erfassungsbogen ausfüllen. Ich habe mich als Kleinunternehmer angemeldet, das hat den Vorteil, dass man keine Mehrwertsteuer zahlen muss, man kann im Gegenzug aber auch beim Materialeinkauf nicht von der Mehrwertsteuer befreit werden. Diese Regelung gilt für einen Umsatz bis zu 18.000€/Jahr. Da es sich bei mir eigentlich nur um ein Hobby handelt mit dem ich etwas Geld nebenher verdienen möchte und meine Materialien finanzieren bleibe ich da locker drunter.
Wichtig auch wenn ihr von der Mehrwertsteuer befreit seid braucht ihr bei Palundu (und auch bei anderen online Plattformen) eine Umsatzsteuer Bescheinigung. Diese kommt nicht Automatisch, sondern muss extra beantragt werden (Einen Vordruck findet ihr hier bei Palundu).
Ich selber habe mich etwas geärgert, dass ich das nicht gewusst hatte, da ich nach der Anmeldung sofort loslegen wollte und dann erst noch diese Bescheinigung beantragen musste. Das hat den Start meines Shops um mehrere Wochen verzögert. (Die Wartezeit bekommt ihr von Palundu gut geschrieben)
Ins Handelsregister werdet ihr auch Automatisch aufgenommen, aber das ist erst ab einer gewissen Umsatzgrenze Beitragspflichtig (die kenne ich gerade nicht, abersie lag über der Grenze für ein Kleingewerbe)
Das sind also die Punkte, die man erledigen muss, bevor man überhaupt loslegen kann.
Wobei ich keine Gewähr für Vollständigkeit gebe, aber vielleicht hilft euch das am Anfang weiter und bremst nicht eure Euphorie. Ich zumindestens möchte eigentlich nur etwas Zeit in meinem Nähzimmer verbringen und schöne Dinge herstellen und verkaufen. Aber dieser ganze Bürokratie Kram gehört eben auch dazu.
Alles Liebe
Eure Annika